📗 Der erste Start deines ESPuino

Du hast deinen ESPuino gemäß dieser Anleitung zum Laufen gebracht aber weißt jetzt nicht weiter? Dann bist du hier richtig :slight_smile:

  • Beim ersten Start deines ESPuino kann dieser deine WLAN-Zugangsdaten noch nicht wissen. Da er deinem WLAN nicht beitreten kann, spannt er selbst eines auf. In der Defaulteinstellung nennt sich dieses „espuino“.

  • Verbinde dich mit deinem Computer mit diesem WLAN. Der ESPuino wird dir eine IP-Adresse zuweisen und anschließend via Webbrowser über http://192.168.4.1 erreichbar sein. Das Ganze geht im Prinzip auch via Handy, ich habe unter Android jedoch die Erfahrung gemacht, dass das Handy nicht drauf zugreifen will, da es erkennt, dass über dieses WLAN kein Internet-Zugang besteht.

  • Hast du diese Adresse geöffnet, so siehst du ein Fenster, in dem du nach den WLAN-Zugangsdaten gefragt wirst. Trage sie dort ein und zusätzlich einen Hostname. Der Hostname hat den Sinn, dass du künftig nicht mehr mit IP-Adressen hantieren musst, wenn du deinen ESPuino über WLAN erreichen willst. Hast du das Feature MDNS_ENABLE beim Kompilieren aktiviert, so kannst du künftig .local an deinen konfigurierten Hostname anhängen. Also nehmen wir an, der Hostname ist „espuino“, dann ist künftig eine Erreichbarkeit via „espuino.local“ gegeben. Also z.B: http://espuino.local. http ist übrigens wichtig, da https nicht unterstützt wird! FritzBox-Benutzer können zusätzlich auf espuino.fritz.box zugreifen.

  • Nachdem die Eingabemaske abgespeichert wurde und der ESPuino sich neu gestartet hat, passieren mehrere Dinge. Du müsstest aus dessen WLAN fliegen und wieder in deinem „richtigen“ WLAN landen. Weiterhin müsste der ESPuino sich ins WLAN einwählen können. Am Neopixel kann man eine erfolgreiche Einwahl an vier weißen LEDs sehen, die zirkulieren und Bereitschaft signalisieren. Sind sie grün, so hat die Verbindung zum WLAN nicht geklappt. Starte den esp32 in diesem Falle neu und schaue, dass du nah genug am Router/Accesspoint bist. Zur Not trage die WLAN-Zugangsdaten erneut ein wie zuvor beschrieben. Die zugewiesene IP-Adresse des Routers wird in der seriellen Konsole anzeigt, wenn die Verbindung zum WLAN erfolgreich war.

  • Übrigens: wurde STATIC_IP_ENABLE beim Kompilieren gesetzt, so kann auch eine statische IP-Konfiguration vorgenommen werden. Hierfür müssen IP-Adresse, Netzmaske, Netz und Gateway (Router) konfiguriert werden. Hinweis: Konfiguriert man das unpassend zu seinem Netz, so wird der ESPuino im Zweifelfalle nicht per IP (WLAN) erreichbar sein.

  • Beim ersten Start müssen verschiedene Werte initialisiert werden. D.h. in der seriellen Konsole werden ggf. ein paar Dinge oder scheinbare Fehler erscheinen, die beim zweiten Start jedoch nicht mehr auftauchen.

  • Zur Ersteinrichtung macht es Sinn, die Webgui aufzurufen. Dies kann über die IP oder den Hostname geschehen. Hinweis: Es wird viel Javascript verwendet. D.h. benutzt du ein Plugin im Browser wie NoScript, so wirst du dieses hier deaktivieren müssen. Über die GUI lassen sich verschiedenste Sachen konfigurieren. Manche Optionen (FTP, MQTT) werden nur angezeigt, wenn deren Support auch einkompiliert wurde.

  • Über die WebGUI lassen sich auch Dateien und Ordner hochladen. Erwarte hierbei, genau wie bei FTP, jedoch keine Geschwindigkeitsrekorde. Das Schnellste, was ich im Web-Upload im Modus SD_MMC gemessen habe, waren ca. 600 kiB/s (FTP etwas langsamer). Ist die Karte „nur“ per SPI angebunden, so kann man etwa mit der Hälfte davon rechnen. Es macht also vermutlich Sinn, die SD-Karte erstmal am Computer mit einer gewissen „Grundfüllung“ zu versehen. Später, wenn die SD-Karte eingebaut ist, ist ein solcher Modus natürlich von Vorteil, zumal die zu übertragenen Datenmengen auf einmal auch nicht mehr so groß sind.

  • Ebenfalls über die WebGUI zuweisen lassen sich RFID-Aktionen. Dazu legt man eine Karte auf den Kartenleser. Da diese noch unbekannt ist, wird der Neopixel dies mit einem kurzem Aufleuchten aller LEDs in rot quittieren. Parallel dazu wird die ID der RFID-Karte (dezimal, 12 stellig) in das Eingabefeld gepusht. Man muss an dieser Stelle also nicht manuell mit irgendwelchen Nummern hantieren. Im Anschluss wählt man im Dateibrowser eine Datei oder einen Ordner aus und zum Abschluss einen Playmodus. Bestätigt man dies, so ist die Karte im Anschluss einsatzbereit. Es kann losgehen! :smiley: Tipp: Über einen Rechtsklick auf den Filebrowser kann man eine Datei oder ein Verzeichnis auch direkt abspielen.

  • Ist ein Upload via FTP gewünscht, so muss der FTP-Dienst zuerst aktiviert werden. Dies ist nach jedem Neustart, sofern FTP benötigt wird, notwendig. Das mag nervig erscheinen und ist es vielleicht auch, jedoch ist der Grund dafür, dass Speicher gespart wird, wenn der FTP-Dienst nicht läuft. Dies kann z.B. für Webradio in manchen Fällen hilfreich sein. Aktiviert wird der FTP-Dienst mit der (standardmäßigen) Tastenkombination (parallel drücken) „Pause/play“ und „Nächster Titel“. Der Neopixel quittiert diese Aktion mit dem kurzen aufleuchten aller LEDs in grün. Deaktivieren kann man den Dienst im laufenden Betrieb nicht; hierfür ist ein Neustart notwendig.

  • Genervt davon, dass der Nachwuchs immer zu laut hört? Schau hinten in den allgemeinen Einstellungen und begrenze die maximale Lautstärke :slight_smile: Die Werte von 0 bis 21 sind möglich, wobei sie unabhängig zwischen Lautsprecher und (optionalem) Kopfhöreranschluss parametriert werden können.

Noch Fragen? Gerne! Aber bitte auch einen Blick in die FAQ werfen. Und am besten auch 📗 Die Betriebsmodi des ESPuino und 📗 ESPuino im Regelbetrieb.

5 „Gefällt mir“

Hier gibt es nun noch ein Tutorial, das näher auf den Dateiupload eingeht.

2 „Gefällt mir“