Ich habe gesagt, dass man beliebige Tags verwenden kann (sofern ESPuino sie unterstützt). D.h. auch Tags, die irgendwo als Zugangskontrolle verwendet werden. Das ist kein Problem, denn wir schreiben nix drauf. Und dabei bleibe ich: ESPuino liest nur IDs von den Karten - weiterer Content befindet sich darauf nicht. Das wird auch so bleiben. Wenn, dann kommt das ins NVS rein und dann braucht man aber auch eine Migrationsroutine. Wer das anders möchte, der muss ESPuino forken. Das ist völlig in Ordnung. Im Forum nebenan haben sie zum Programmieren der Karten teilweise einen ESP32. Das bringt mich zum „Staunen“, wenn man quasi einen Hilfs-Mikrocontroller braucht, der um Längen potenter ist als der eigentlich verwendete, nur um den angedachten Workflow bequem aufrecht zu erhalten (RFIDs beschreiben).
Da muss man sich eine Reihe von Gedanken machen. Was ist wenn…
- die WLAN-Verbindung nicht gut ist oder das Kind beim Transfer durch die Butze läuft und es zwischendrin einen Abriss der Übertragung gibt?
- beim Download ggf. die Audiowiedergabe ruckelt (oder unterbindest du die, weil das Kind halt warten soll?), weil es zu viel Rechenzeit braucht, während das Kind was hören will? Tritt dann aber vielleicht nicht immer auf - hängt ggf von der Bitrate ab.
- das Kind mitten im Download den ESPuino ausschaltet und die Datei nur halb übertragen ist?
- hier sukzessive immer mehr Medien-Portale unterstützt werden müssen, weil jeder zu Hause was Anderes laufen hat? Vielleicht ändert sich auch noch ein API und dann kann man unterschiedliche Versionen vorhalten.
- sich ESPuino plötzlich komisch verhält, weil die SD-Karte komplett voll ist, da man auf die SD gar nicht mehr schaut?
- dann kommt der Nächste kommt, der den ESPuino gar nicht mehr selbst anschalten will, sondern stattdessen möchte, dass dieser zyklisch aufwacht und schaut, ob neuer Kram da ist? Dann wacht der ESPuino mitten in der Nacht auf und leuchtet => dann muss er „silent“ aufwachen.
- keiner da ist, der den Lifecycle macht, wenn wir zB mal auf Arduino3 gehen?
…
Also man kann das schon hinkriegen, keine Frage, aber das wird echt viel viel Arbeit mit sich bringen. Wir haben hier grundsätzlich immer so ein bisschen das Problem, dass, abgesehen von einem „harten Kern“, die meisten Leute immer nur eine gewisse Weile hier sind und dann mitunter ein Feature „hier lassen“, was sie gut gebrauchen konnten. Dann ist das in ESPuino integriert und irgendwann kommt irgendwer hier ins Forum und berichtet von Problemen, die in einem Kontext geschehen, an den nie jmd. gedacht hat. Und dann sitzt du (inzwischen hauptsächlich @tueddy) als Maintainer da, musst dir erstmal ein Testsetup bauen und dich mit Features rumschlagen, die du selbst eigentlich gar nicht haben willst.
Und es kommt noch dazu, dass ESPuino inzwischen ein solcher Brocken ist, dass es ohne PSRAM gar nicht mehr geht, weil wir Unmengen an Features haben. Ich habe ehrlich gesagt große Bedenken, das noch weiter so komplex aufzublähen. Irgendwann fliegt das alles auseinander. Bei Arduino1 hatten wir das quasi schon: Da hat die Audiowiedergabe auf unerklärliche Weise geruckelt, selbst wenn nur ein paar Zeilen Code noch eingefügt hat, die mit Audio gar nix zu tun hatten und auch nicht rechenintensiv waren. Warum das passierte haben wir nie rausfinden können. BTW: @QDaniel hat das genannte Feature kürzlich als PR eingereicht und das sind fast 500 Zeilen Code(!)
Ich sage NICHT, dass ich das alles total doof finde und ich kann die Beweggründe auch verstehen. Aber ich halte es dafür, dass es eh nur ein paar Wenige nutzen werden, eigentlich für zu aufwändig und potentiell fehleranfällig. Klar, gedanklich lädt man da einfach nur Kram runter und spielt’s halt ab. Aber da warten Probleme an vielen Stellen und jeder stellt sich das ein bisschen anders vor, wie das zu funktionieren hat. Dass es für Diejenigen gut funktioniert, die es programmieren, da habe ich keinen Zweifel dran - weil die kennen potentielle Schwächen. Aber es werden unbedarfte User kommen und dann wird’s Probleme geben. Wer wird das supporten?
Das ist jetzt kein „Wir machen das auf jeden Fall nicht“ und ich hoffe, dass das nicht zu unfreundlich rüberkommt. Aber ich melde an, dass ich eine Reihe von Problemen sehe und es selbst nicht aktiv supporten möchte.