Das "Warum einfach wenns auch schwer geht" Gehäuse im Selbstbau (CNC, 3D Druck, Stoff)

Hallo Zusammen,

mein erster ESPuino ist seit wenigen Minuten fertig gebaut. Dank v4 Platine und Hardware-Paket von Torsten war der technische Aufbau wirklich unkompliziert. Kompliziert habe ich mir das Thema allerdings beim Gehäuse gemacht und bin mit dem Motto gestartet: „Warum einfach wenns auch schwer geht?“

Ich habe gerade als letztes Projekt eine Lowrider V3 CNC-Fräse abgeschlossen und wollte unbedingt die CNC-Fräse nutzen. Das ganze kombiniert mit 3D-Druck und Stoff.

Auf der Suche nach Gehäuse-ideen bin ich beim piuINO (piuINO im Landhausstil und Lasergravur - Gehäuse - TonUINO) im Nachbarforum hängen geblieben und bei der Monibox (MOniBox – Moject). Das äußere Design ist den beiden genialen Ideen stark nachempfunden.

Bevor ich jetzt alle langweile mit der Entstehunsgeschichte, hier das Endergebnis:

Angefangen habe ich mit dem Design in Sketchup Make 2017, wichtig war mir die Box so klein wie möglich zu bauen (13x13x13cm Würfel), mit Material das ich schon zuhause habe (19mm MDF) und das Design ähnlich zu den beiden Inspirationen hinzubekommen.

Anschließend habe ich die Designs für die Platinenhalterungen konstruiert und erste 3D-Drucke erstellt, parallel dazu die Seitenteile in ESTLCAM für die CNC-Fräse vorbereitet und ausgefräst. Produktentwicklung ist nicht ohne, es waren viele Versionen nötig bis am Ende alles zusammengepasst hat. Das hat sich über die letzten Wochen hingezogen.

Die Seiten wurden dann auf der Tischkreissäge bearbeitet um die nach innen versetzte Gehrung herzustellen.

Die Hürde war erfolgreich genommen nach einigen versuchen - auf zur nächsten Disziplin - Stoff. Zunächst mal wollte ich einen Stoff der Robust ist und habe verschiedene ausprobiert. Ich bin schlussendlich bei einem Sofa/Kissenbezug gelandet, ein etwas dickerer Stoff der mir dann später Probleme beim Lautsprecherklang und den LED’S bereitet hat.

Der Stoff war super aber gegenüber einem dünneren Stoff leider mit dem Problem, dass man die LED’s nicht mehr durch sieht und auch nur noch den Klang gedämpft hört.

Das LED-Problem habe ich mit einer Acrylglas-Scheibe inkl. 3D-Druck Halterung gelöst und das MDF mit schwarzer Acrylfarbe bemalt hinter der Scheibe.

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Das Problem mit dem gedämpften Klang habe ich zuerst versucht zu Lösen indem ich mit einer spitzen Lötkolbenspitze kleine Löcher eingebrannt habe, das war aber nicht ausreichen. Ich habe mir dann einen Spezialbohrer für Papier und Stoff bestellt mit dem saubere Löcher in Stoff kein Problem mehr waren und das Ergebnis kann sich auch sehen lassen:

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Nachdem alle Probleme gelöst waren habe ich die Box mit D3 PU-Leim verleimt, da der leicht schäumt, somit etwaige Fehler im Handwerk kaschiert und abdichtet ;-). Heute habe ich noch Schraubhalterungen konstruiert mit denen ich den Boden ohne Probleme wieder Lösen kann für Wartungsarbeiten. Befestigt ist der Boden mit 3 M5x30 Maschinenschrauben (für 4 war kein Platz).

Hier noch ein Blick ins Innenleben für die Interessierten:

Ich habe darauf geachtet, dass alle Teile wartbar sind, d.h. die Platinen, LED etc. habe ich mit Dupont-Steckern versehen und alle Teile können einzeln getauscht werden.

Ich bin mit dem Ergebnis mehr als Happy, hab einiges gelernt - neue Skills und bestehende ausgebaut. Aber am glücklichsten bin ich eine Tolle Musikbox für meine kleine Tochter selbst gebaut zu haben an der sie in den nächsten Jahren hoffentlich viel Freude hat.

In den nächsten Wochen/Monaten stehen noch 2-3 Boxen nach dem gleichen Schema an. Im Freundeskreis ist das Interesse große und mit der CNC und 3D-Drucker zum Glück reproduzierbar.

An dieser Stelle nochmal ein fettes Danke an alle die das Projekt möglich machen und den unfassbar guten Support und Doku.

Felix

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Die Box, die ich gebaut habe, ist mit ähnlichen Ansätzen gebaut. Anfangs noch ohne 3D-Drucker, später mit.

Was ein totaler Konstruktionsfehler ist, die kleinen in die Seiten geschraubten Schrauben bei Wartungsarbeiten zu lösen. Das ist eine gefriemelte Katastrophe mit Schraubenzieher-Flex-Adapter und Bits die am Magneten des Lautsprechers hängen.

Inzwischen würde ich das ganze so konstruieren, dass das gesamte Innenleben einfach herausgezogen werden kann. Oder so ähnlich.

Hast du das Problem auch, oder ist deine Konstruktion dahingegen schlauer?

Ach ja, und die Halterung für RFID und so sieht ganz cool aus, hast du das irgendwo hochgeladen?

Hi! Also bisher hatte ich noch nicht so viele Wartungsarbeiten :smiley: seit gestern aber beim Zusammenbau war es relativ problemlos machbar. Ich habe ja relativ dickes Material (19mm MDF), dort vorgebohrt und die Bohrungen innen noch mit Sekundenkleber verstärkt/getränkt da MDF doch gerne ausreisst. Wenn ich den Lautsprecher oder die LED tauschen muss, wird es bestimmt kein großes Vergnügen aber ich komme mit einer kleinen Ratsche und Bit an alle schrauben an den Seiten dran.

Alle Platinen haben eigene Halter auf denen die Bauteile wiederum verschraubt sind:

Hier z.b. der Halter für den ESP und das v4 Board.

Das Board wird hinten in den Nasen gehalten und in der Tasche geklemmt, das hält eigentlich so schon, anschließend vorne mit einer M3x4 schraube verschraubt.

Dadurch kann ich alle Kabel gemütlich außerhalb der Box verbinden, testen und dann den ESP in die Halterung in der Box schieben.

Bei der Halterung für den RFID-Reader sind die Schrauben sogar nur Alibi, das hält durch reine Klemmkraft schon stabil genug, kann aber auch wieder raus gezogen werden mit einer kleinen Zange. Hauptgrund war dass ich das Signal nicht durch 19mm MDF schicken wollte sondern nur durch 4mm Materialdicke mit dem eingesetzen Halter

Nur ein Einsatz zum Rausziehen würde bei mir nicht funktionieren, weil ich die Kopfhörerplatine nutze und nach außen führen muss, da hätte ich dann eine Kollision bzw. müsste das in 2 Schritten einbauen.

Ein Paar Verbesserungen habe ich im Kopf und werde ich bei der nächsten Box wahrscheinlich umsetzen, aber am Ende ist das ja ein Hobby, da reicht auch „gut genug“ im Innenleben.

Ich habe mal meine Sketchup-Datei hochgeladen, da ist das meiste drin. (Für Leute vom Fach wahrscheinlich zu unstrukturiert, für mich als Autodidakt reichts)

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