Wenn man das Develboard über 5 V anschließt und den Neopixel verpolt, dann wirkt das wie ein Kurzschluss. Dabei geht zuerst der Festspannungsregler (ME6211) kaputt - den siehst du etwa in der Mitte mit seinen fünf Beinchen. Die Frage ist jetzt wie der kaputt geht: Manchmal brennt er einfach durch und am Ausgang kommt nix mehr an. Das ist dann mit Hot Air, etwas Lötpaste und einem neuen ME6211C33 (kostet nur ein paar Cent) recht einfach zu fixen.
Manchmal wird jedoch eine zu hohe Spannung oder gar die ganze Spannung (5 V) auf den Ausgang geschickt und dann nimmt das ESP32-Modul Schaden. Letztgenanntes wird bei dir passiert sein, wobei ich das bisher noch nicht gesehen hatte, dass man sogar Spuren am ESP-Modul sieht. Kannst ja mal messen, was jetzt bei 3.3 V ankommt.
Um ein ESP-Modul auszulöten, braucht man eine Heatplate und eine Pinzette. Das o.g. Board wurde, außer dem Reset-Button und den Pin-Headern, komplett von JLC gelötet und da braucht man glaube ich so 240 bis 250 Grad zum Entlöten. Wenn man das Ding eh auf ner Heat Plate hat, dann holt man in diesem Zuge auch gleich mit der Pinzette nach dem Erhitzen den ME6211 raus (und verschiebt dabei das Hühnerfutter rings herum nicht ).
Im Anschluss reinigt man das Ganze mit Isopropanol, trägt ein bisschen neue Lötpaste auf und richtet ME6211 und das ESP-Modul möglichst sauber aus. Es muss nicht perfekt sein, da die finale Feinpositionierung schon oft beim Erhitzen von selbst passiert; zur Not muss man es wenn’s heiß ist nochmal leicht zurecht rutschen/antippen. Ich selbst habe immer bleifreie Lötpaste mit 183 Grad Schmelztemperatur verwendet (oben verlinkt) und das mit 220 Grad gelötet. Vermutlich wird man im Anschluss mit etwas Flussmittel und einer halbwegs großen Spitze die Lötpunkte am ESP-Modul mit dem Lötkolben nochmal etwas nacharbeiten müssen. Anschließend nochmal mit Iso reinigen, was jedoch aufgrund der Pinheader, die vorne dran etwas rausstehen, ein bisschen nervig ist.
Falls das den Schaden behebt, dann liegt der Materialaufwand dafür bei etwa 6 €. Wenn man darin geübt ist und es sonst keine Komplikationen gibt, dann kriegt man das in unter zehn Minuten hin.
ABER!
Was das Auslöten per Heatplate hier allerdings erschwert, das sind die eingelöteten Pin-Header. Weil du kannst die Platine halt mit denen nicht mehr flächig erhitzen. D.h. man muss sie entweder auslöten, was aber eine super beschissene Arbeit ist . Oder man braucht sowas wie ein gekantetes Blech (oder Vollmetall), was in etwa so eine Form hat wie eine Streichholzschachtel, so dass man die Wärme auch mit eingelöteten Pinheadern auf die Platine übertragen kann. Ich selbst habe Letztgenanntes noch nie ausprobiert (habe so ein Blech nicht hier), ein User hatte mir jedoch berichtet, dass es geklappt hat und dabei die Pinheader auch nicht geschmolzen sind.
Fun fact: Das geschulte Auge wird sicherlich erkennen, dass der Footprint für den ME6211 etwas größer ist, als er für Maschinenbestückung sein müsste. Das habe ich genau für solche Fälle so gemacht, damit die Ersatzbestückung einfacher fällt .