Es hat mir doch keine Ruhe gelassen und daher habe ich die Schaltung vorhin aufgelötet. Den Tantal-Kondensator habe ich temporär durch einen „normalen“ Keramik-Kondensator ersetzt. Gelötet habe ich das Ganze auf einer Hot Plate, da ich wegen dem TP5000 Bedenken hatte, das mit Heißluft hinzukriegen. Da ich keinen Stencil benutzt habe, musste ich mit Flussmittel an verschiedenen Stellen (USB-C-Buchse, TP5000 (vor allem), UMH3N, ME6211 und ESP32) nachlöten, um etwaige Brücken zu entfernen. ESP32 und USB-C-Buchse ging einfacher, als ich dachte. Aber TP5000 sieht man ohne Mikroskop halt leider nicht so wirklich gut. UMH3N ist auch ein echt kleines Scheisserchen, bei dem Pin 1 schlecht markiert ist.
TP5000 funktioniert (hatte ich auf 1 A Ladestrom eingestellt; im Test hat er mit 0,83 A geladen), der ESP32 lässt sich flashen und er startet auch. Anfänglich bin ich nach dem Start in eine Dauer-Bootloop gelaufen. Lösung: Ich hatte damals blöderweise gleich drei WROVER mit nur 4 MB Flash bestellt und wollte halt mit 16 MB-Layout flashen. Also sah soweit erstmal gut aus…
An einer Stelle habe ich allerdings einen schönen Bock geschossen: Statt einen fertigen ESP32-WROVER-Footprint für KiCad zu benutzen, habe ich ihn selbst gezeichnet. Und wenn ich schon dabei war, dann wollte ich auch ein eigenes ESP32-Symbol anlegen. Und beim zweiten Schritt ist mir der Bock passiert mit der Nummerierung:
1: GND
2: 3.3V
3: EN
4: VP
6: VN
7: IO34
…
Was habe ich also verbockt? Tja, ich habe die 5 vergessen und habe damit für alle nachfolgenden Pins auf der linken Seite des ESP32 einen Folgefehler (Pin-Offset von 1).
Hier mal ein Bild aus dem Datasheet des ESP32-WROVER-E:
Demnach sind also VN, 34, 35, 32, 33, 25, 26, 27, 14, 12, GND und 13 mit einem Offset von einem Pin falsch. Gut, muss ich die Platine neu routen, blöd gelaufen.
Eine Sache ist mir jedoch unklar: Wenn ich das Ganze im Netzbetrieb laufen habe, dann kommen hinten 3,3 V raus - fein. Schließe ich dazu noch einen Akku an, dann wird dieser geladen - auch fein. Versorge ich jedoch nur mittels Akku (V=3,35 V), dann liegt die Spannung nur noch bei 2,85 V. Da wollte ich mal in die Runde fragen, ob wer ne Idee hat, warum das so ist.
Hier ist der Schaltplan: D32_FePo.pdf (173,4 KB). Da sieht man auch schön, dass Pin 5 im Symbol des ESP32 fehlt .
Nochmal zur Zielsetzung: Ich habe den Akku extra nicht durch den LDO laufen lassen, damit die Spannung nicht reduziert wird. D3 habe ich zur Sicherheit reingemacht, falls irgendwie Strom durch ME6211 bei Akkubetrieb in die falsche Richtung fließen sollte.
Hinweis:
Mit ME6211_OUT hatte ich einen Denkfehler. Das ist natürlich das Gleiche wie die normalen 3.3 V und hätte ich mir sparen können.
Also vielleicht hat ja jmd. ne Idee, warum im Akkubetrieb am ESP32 nur 2,85 V ankommen, während die Akkuspannung tatsächlich 3,35 V ist. Wohlgemerkt: Da habe ich nur das Board gemessen und das Ganze nicht in ein ESPuino-Carrier-Board eingesteckt.
Hier nochmal zur Vollständigkeit die empfohlene Schaltung für den TP5000 bei FePo-Betrieb. Ich habe lediglich den Widerstand von 0,067 auf 0,1 Ohm vergrößert, damit der Ladestrom auf 1 A begrenzt wird. Und die Stndby-LED habe ich nicht angeschlossen. Die 51k für den Widerstand bei RTRICK müssten so etwa 20% Itrick bewirken. Den Rest habe ich (hoffentlich; bitte gerne mal nachschauen) fehlerfrei übernommen.
Hier noch das Datasheet für den TP5000:
TP5000_auto_translated_.pdf (471,6 KB)